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Verabschiede Dich von Deinem schlechten Gewissen und nutze die „Quality Time“ mit Deinem Pferd

Kennst du das auch? Du versuchst immer nach bestem Wissen und Gewissen mit deinem Pferd zu arbeiten? Aber es passieren immer wieder Fehler?

Du grübelst ständig, was du alles hättest noch besser machen können?

Du hast manchmal einfach zu wenig Zeit und das Gefühl, deinem Pferd nicht gerecht zu werden?

Ganz egal welche Zweifel dich plagen: Heute möchte ich eine Lanze für uns Pferdemenschen brechen!

Denn Fakt ist: Wir alle sind nur Menschen! Und wir lieben unsere Pferde. Und tun das, was wir tun, nach bestem Wissen und Gewissen.

Und ja, das ist genug. Du bist genug – und gut so wie du bist!

Fehler sind menschlich

Immer wieder konntest du in meinem Blog lesen, dass Fehler einfach passieren. Unsere Pferde sind keine Maschinen – und auch wir sind keine Maschinen.

Und wenn zwei Lebewesen aufeinander treffen, dann kommt es ab und an zu Missverständnissen. Denn die lassen sich einfach nicht vermeiden. Die gibt es ja schon zwischen uns Menschen – und das, obwohl wir meistens wirklich die gleiche Sprache sprechen. Und nicht erst eine Sprache “neu aufbauen” oder erlernen müssen, wie mit unseren Pferden.

Das wichtigste ist, dass wir dabei keinen “Schuldigen” suchen. Denn wenn wir uns selbst ständig Vorwürfe machen, blockiert uns das. Die Leichtigkeit, die wir uns im Pferdetraining und natürlich vor allem auch in der Freiarbeit wünschen, geht verloren – und damit der Spaß auf beiden Seiten. Zu viel Kopf ist nicht gut. Das Gefühl zählt 😉

Genauso dürfen wir aber nicht die Schuld bei unseren Pferden suchen. Sie sind unser Spiegel – und auch Pferde dürfen gute und schlechte Tage haben.

Pferde schaden uns niemals absichtlich. Sie testen lediglich ihre Grenzen, wenn sie sich nicht sicher sind, ob wir als Trainer ihnen das geben können, was sie zum Überleben brauchen: Sicherheit.

Das Gute ist: Pferde sind nicht sehr nachtragend. Auch wenn sie ein langes Schmerzgedächtnis haben (wenn also z.B. der Sattel monatelang drückt und dein Pferd deswegen immer beim Angaloppieren bockt, wird es mit einem passenden Sattel nicht sofort damit aufhören, weil es den Schmerz immernoch erwartet und eine “Löschung” viel Zeit braucht), können wir die meisten Fehler “wieder gut machen” – auch wenn das natürlich manchmal etwas Zeit und Geduld braucht.

Keine Zeit für intensives Training

Oft höre ich auch, dass es die Menschen belastet, dass sie nicht jeden Tag zu ihrem Pferd fahren können. Und manchmal kaum Zeit bleibt, sich ausgiebig mit dem Pferd zu beschäftigen.

Doch ich kann dich beruhigen! Denn “intensives Training” braucht nicht unbedingt viel Zeit – nur gute Planung. Und die beginnt zuallererst in deinem Kopf 😉

Du musst dir bewusst sein, worauf dein Fokus gerade liegt. Denn je weniger Zeit du hast, desto besser musst du Prioritäten setzen.

Du möchtest in der Freiarbeit voran kommen? Keine Sorge! Mit 15 Minuten 3-4x die Woche würdest du schon schnell Fortschritte erzielen.

Du möchtest gezielt Muskulatur aufbauen? 20 Minuten täglich mit den richtigen Übungen reichen, um nach und nach Hals / Rücken / Bauch / Hinterhand deines Pferdes zu kräftigen.

Oder möchtest du deinem Pferd neue Tricks beibringen? Kein Problem! 5-10 Minuten nach deinem regulären Training reichen, um neue Zirkuslektionen zu trainieren.

Es braucht nicht immer viel Zeit – vor allem nicht, wenn wir sie gerade nicht haben. Doch wir können auch wenig Zeit mit unseren Pferden intensiv nutzen, wenn wir wissen, wie wir sie nutzen wollen.

Das bedeutet auch nicht, dass unserem Pferd dann der Spaß an der gemeinsamen Arbeit verloren geht – vorausgesetzt, du schaust im Geiste nicht ständig auf die Uhr oder stehst unter Strom. Doch unsere Pferde sind meistens mit viel weniger zufrieden als wir glauben. Vorausgesetzt, es steht nicht 24 Stunden nur in der Box.

Mehrere kurze Einheiten sind für die meisten Pferde tatsächlich schon alleine in Sachen Konzentration wesentlich besser, als wenige lange.

Sag “Tschüss” zum schlechten Gewissen!

Ganz egal welche Zweifel dich plagen: Verabschiede dich von ihnen! Denn wenn du aktuell nichts an der Situation ändern kannst, bleibt dir nichts anderes übrig als das Beste daraus zu machen 😉

Nimm dir also ganz bewusst “Quality Time” mit deinem Pferd – ganz egal, ob kurz oder lang. Und gib dir die Erlaubnis, du selbst zu sein. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Alles braucht seine Zeit.

Mach dir ab heute also lieber einen Plan, wie dein Pferdetraining in Zukunft aussehen soll.

Was ist dir wichtig? Motivation und Abwechslung? Gymnastizierung? Freiarbeit oder Reiten?

Natürlich kannst du auch auf allen Gebieten gleichzeitig unterwegs sein, doch vor allem wenn du wenig Zeit hast, lohnt es sich, Prioritäten zu setzen, um schneller Erfolge zu sehen. Und das heißt nicht, dass sich diese Prioritäten nicht verändern dürfen, wenn du oder dein Pferd sich weiter entwickeln.

Doch es hilft schon einmal, einen Plan im Kopf zu haben – schon alleine, weil konkrete innere Bilder dich, deine Körpersprache und damit auch dein Pferd positiv beeinflussen werden.

Frag dich außerdem, was dich aktuell im Training mit deinem Pferd am meisten hemmt. Fehlt dir manchmal nur der “rote Faden” wie du deinem Pferd eine bestimmte Lektion beibringen kannst? Oder ist hast du in manchen Situationen vielleicht Angst vor deinem Pferd?

Es ist keine Schande sich Unterstützung zu suchen! Denn der Blick von außen ist oft ein ganz anderer, als der von innen – und schon Kleinigkeiten können vieles verändern! Deshalb ist das Reiten beispielsweise von der Bande aus ja auch immer viel einfacher, als wenn man plötzlich selbst auf dem Pferd sitzt 😉

Das Wichtigste ist wohl wirklich “einfach”, dass du versuchst in jedem Moment nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln – und das bedeutet vor allem, möglichst immer fair zum Pferd zu bleiben. Und ihm in jeder Situation die Zeit zu geben, die es braucht.

Lerne und entwickle dich einfach immer weiter. Denn wie sagt man so schön: Ein Leben ist zu kurz um Reiten zu lernen! Und auch wenn das vielleicht nicht für die Freiheitsdressur gilt, weil wir dabei mit unserem Pferd einfach frei und wild sein können, so ist es doch ein tröstender Antrieb, das man nie auslernt. Oder?

Im gemeinsamen Training mit deinem Pferd wächst übrigens nicht nur du – sondern auch dein Pferd. In diesem Video spreche ich kurz darüber, warum euer Training auch dein Pferd beflügeln kann.

 

In diesem Sinne wünsche ich dir mehr Spaß und Leichtigkeit beim Training mit deinem Pferd – ganz ohne schlechtes Gewissen!

Deine Kenzie

"So startest Du erste Führübungen in der Freiarbeit..."

DIE ERSTE FÜHRÜBUNG

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