Welchen Einfluss hat die Freiarbeit auf Dich und Dein Pferd

Wahrscheinlich hast du auch schon gemerkt, dass du von der Freiarbeit auch im Alltag und im Sattel profitierst.

Einfach weil sich deine klare Kommunikation und das stetig wachsende Vertrauen auf alle Bereiche mit deinem Pferd auswirken.

Das ist schließlich ein Grund, warum uns die Freiarbeit so fasziniert!

Sie macht einfach etwas mit dir und deinem Pferd – und wenn ihr erst einmal damit angefangen habt, wird in ein paar Monaten nichts mehr so sein wie zuvor. Sondern natürlich viel besser! ?

Doch warum beeinflusst die Freiarbeit auch andere Bereiche?

Wenn du meinen Blog schon seit einer Weile liest oder eines meiner (Online-) Seminare mitgemacht hast, wirst du die schleichende Veränderung sicher schon bemerkt haben.

Denn wir üben in der Freiarbeit ja nicht nur Lektionen – mir ist es extrem wichtig auch die Hintergründe und das „Warum“ zu erklären.

Dadurch, dass du dabei eine Menge über die Herdendynamik, die Sprache deines Pferdes, seinen Charakter, aber auch über dich selbst erfährst, siehst du dein Pferd schon ab dem Moment, wo du es aus der Box oder vom Paddock oder der Wiese holst mit anderen Augen.

Vielleicht hast du es früher zugelassen, dass dein Pferd dich mal etwas schubst?

Dass es kurz noch einen Grashalm pflückt, bevor es mit dir mitkommt?

Vielleicht warst du selbst unsicherer und nicht klar in deiner Kommunikation?

Durch die Freiarbeit beginnt man als Pferdemensch zu verstehen, dass alles miteinander verbunden ist.

Und dass auch alles zusammen gehört.

Denn eine echte Partnerschaft findet nicht nur im geschützten Roundpen oder der Reithalle statt – sie ist so viel mehr und macht jeden einzelnen Moment mit deinem Pferd zu etwas besonderem – ganz egal, ob du am Boden oder im Sattel bist, ob du putzt oder das Seitwärtsgehen übst.

Jede dieser Situationen – jeder einzelne Tropfen – formt eure Beziehung.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass du dir, schon wenn du dein Pferd begrüßt, deiner Körpersprache bewusst bist – und für dein Pferd höflich bist.

Denn nur wer Respekt und Vertrauen schenkt, kann Respekt und Vertrauen zurück bekommen.

Und einer der wichtigsten Eckpfeiler dafür sind einfach eine bewusste und klare Kommunikation, gutes Timing und Verständnis für dein Pferd!

Der Einfluss geht auch umgekehrt…

Natürlich ist der Einfluss der Freiarbeit aber keine Einbahnstraße – du kannst (und solltest!) auch ganz bewusst Elemente vom Boden in den Sattel übertragen und umgekehrt!

Denn das macht nicht nur dich und dein Verhalten für dein Pferd verständlicher, berechenbarer und leichter nachvollziehbar, die einzelnen Elemente können sich auch wunderbar ergänzen und so weiter ausgebaut werden!

Das gilt natürlich allen voran für eine klare und konsequente Kommunikation, die deinem Pferd Sicherheit und Planbarkeit garantiert.

Du solltest versuchen, im Training flexibel zu bleiben und deinem Pferd Abwechslung zu bieten!

Hast du beispielsweise Probleme dein Pferd locker und in Dehnungshaltung im Trab zu reiten?

Schnapp dir den Kappzaum, erkläre deinem Pferd, dass es auf ein Zupfen am Seil den Kopf senken will und übe die Dehnungshaltung erst einmal von unten.

Oder hat dein Pferd Probleme sein Gleichgewicht zu finden?

Dann gehe viel über Stock und Stein, bergauf, bergab spazieren, um deinem Pferd ein Gefühl für seinen Körper zu geben – oder nimm Körperbandagen dazu.

Gleiches gilt fürs Thema Motivation und Pausen!

Versuch dein Pferd auch so motivierend zu reiten, wie du es in der Freiarbeit trainierst, und du wirst auch unterm Sattel schnellere Lernerfolge verbuchen können!

Natürlich kannst du auch ganz gezielt einzelne Elemente vom Boden in den Sattel übertragen – z.B. den spanischen Schritt.

In diesem Video erkläre ich dir, wie du deinem Pferd den spanischen Schritt auch unterm Sattel beibringst, welche Hilfen ich gebe und welche Impulse ich im Sattel „nachahme“, um bei meinem Pferd diesen „AHA-Moment“ auszulösen, ohne es zu verwirren.

Denn ein bisschen Vorarbeit gehört natürlich immer dazu ?

 

Die Freiarbeit und zirzensische Lektionen können also kaum für sich stehen – sie schwappen immer auch in andere Bereiche über.

Ich empfinde das als große Bereicherung, die den Umgang mit meinen Pferden noch einmal nachhaltig verändert hat.

Man kann nämlich nie genug wissen – und auch nie damit aufhören, für sein Pferd Stück für Stück ein „besserer Mensch“ zu werden.

Wir lernen nie aus und ich bin unheimlich dankbar, so viele Pferde und Menschen auf diesem Weg begleiten zu dürfen!

Last but not least möchte ich dir deshalb in Sachen „Lernen“ noch einen letzten Tipp geben:

Pferde lernen immer ortsgebunden.

Das kann ein Vor- und ein Nachteil sein – doch du kannst dieses Wissen für dich nutzen!

Willst du eine bestimmte Lektion, die deinem Pferd schwer fällt, üben, kannst du sie beispielsweise zu Beginn immer an der selben Stelle üben.

Möchtest du allerdings, dass dein Pferd eine Übung wirklich verinnerlicht, musst du sie an ganz unterschiedlichen Stellen üben, um sie wirklich fest zu verankern.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Spaß beim darüber nachdenken, was sich alles vom Boden in den Sattel holen lässt und umgekehrt.

Wir wissen ja: Abwechslung ist die Mutter der Motivation ? Also viel Spaß beim Üben!

Alles Liebe,

Deine Kenzie

"So startest Du erste Führübungen in der Freiarbeit..."

DIE ERSTE FÜHRÜBUNG

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