Ein spanischer Weihnachsgruß

Ich hoffe, du konntest die Adventszeit halbwegs entspannt und besinnlich genießen!

Und bist trotz des weit verbreiteten Weihnachtsstresses dazu gekommen, Zeit mit deinem Vierbeiner zu verbringen!

Bevor du nun in die Feiertage startest, möchte ich dir heute kurz erklären, wie du den spanischen Gruß aufbaust – und daraus einen ausdrucksstarken spanischen Schritt entwickelst.

Und wer weiß? Vielleicht ist das ja nächstes Jahr das neue Motiv für deine Weihnachtskarte? ? 

Das Fundament für den spanischen Gruß

Bevor du mit dem Training beginnst, möchte ich, dass einige Grundlagen sitzen.

Denn der spanische Gruß, also das „Ausschlagen“ mit dem Vorderbein kommt aus dem Spiel- und Dominanzverhalten deines Pferdes – und kann eure Beziehung noch einmal auf einer ganz anderen Ebene in Frage stellen.

In der Herde schlagen vor allem Wallache und Hengste aber auch Stuten nach vorne aus, um sich Raum zu verschaffen, zu zeigen wie groß und imposant sie sind.

Wahrscheinlich hast auch du dieses Verhalten schon mal beobachten können – zum Beispiel wenn ein neues Pferd in die Herde kommt.

Deshalb ist es wichtig, dass dein Pferd schon jetzt deine Grenzen respektiert – und beispielsweise nicht drängelt oder schubst.

Die Frage um den Tanzbereich des jeweils anderen sollte einfach geklärt sein, damit du nicht morgen blaue Flecken am Bein hast ? 

Außerdem solltest du dich sicher und souverän im Umgang mit deinem Pferd fühlen, denn diese Übung pusht das Selbstvertrauen deines Pferdes – was bei rangniedrigen und eher ängstlichen Pferden übrigens wahre Wunder bewirken kann!

So beginnst du mit dem Training (vom spanischen Gruß & vom spanischen Schritt)

Stelle dein Pferd am Anfang an der Bande oder einer anderen seitlichen Begrenzung auf.

So kann es nicht seitlich ausweichen und wird schneller darauf kommen, was du von ihm möchtest.

Ich beginne meist auf der linken Hand, weil die meisten Pferde es mehr gewöhnt sind, ihren Menschen auf der linken Seite zu sehen, aber grundsätzlich ist es egal, mit welchem Fuß du startest. Du solltest dich am Anfang erst einmal auf einen festlegen.

Touchiere dann mit einer längeren Dressurgerte das Röhrbein oder die Fessel deines Pferdes.

Du kannst ausprobieren, an welcher Stelle dein Pferd am besten das Bein hebt oder eine Stelle festlegen.

Wichtig ist, dass du dir so oder so den finalen Punkt merkt, damit du immer wieder genau diese Stelle touchieren kannst.

Meistens bringen wir unseren Pferden ja nicht nur eine Lektion bei, daher sollte dein Pferd die verschiedenen Punkte später gut auseinander halten können.

Touchiere nun den Punkt so lange bis dein Pferd das Bein hebt.

Auch wenn es zu Beginn nur wenige Zentimeter sind!

Anschließend lobst du dein Pferd überschwänglich. Es soll ja erstmal verstehen, worum es überhaupt geht ?

Wenn dein Pferd am Anfang nicht reagiert, sei weiterhin sanft und trotzdem penetrant wie dem Touchieren – wie ein Fliege! Früher oder später wird dein Pferd sein Bein bewegen, um das lästige „Insekt“ loszuwerden.

Lobe es bei der kleinsten Bewegung immer sofort und denke an unsere Philosophie der kleinen Schritte – alles, was in die richtige Richtung führt, wird belohnt! Dein Timing entscheidet ?

Baue von Anfang an ein Stimmkommando mit ein – vielleicht möchtest du die Lektion später ja auch aus der Distanz oder vom Sattel aus abrufen können?

Die meisten Pferde neigen dazu, nun eher zu stampfen, als das Bein wirklich nach vorne oben zu strecken.

Hier entscheidet vor allem dein Timing, ob du die Bewegung in die richtige Richtung ausbauen kannst.

Oft tut man sich jedoch leichter, eine Beinlonge zu verwenden, um dem Pferd die Idee von vorne oben zu vermitteln.

In meinem Video zeige ich dir heute, wie du die Beinlonge richtig anlegst. Und denk immer daran: Die Beinlonge ist lediglich ein Hilfsmittel, das deinem Pferd helfen soll zu verstehen, wohin die Reise geht. Sie darf sich niemals nach Zwang anfühlen!

 

Hat dein Pferd verstanden, dass es mit seinem Bein nach vorne oben gehen soll, kannst du beginnen die Dauer, die dein Pferd sein Bein oben hält zu verlängern.

Das kannst du entweder beeinflussen, in dem du deine Belohnungsrate veränderst und beginnst, nur noch zu loben, wenn das Bein einen Hauch länger oben bleibt als gewohnt oder su bringst ihm bei mit dem Bein die Gerte zu berühren – die du dann Stück für Stück weiter oben hältst.

Meinen Lieblingstrick, um ein schön gehaltenes Bein zu erreichen, verrate ich dir nächste Woche ? 

In diesem Sinne erst mal viel Spaß beim Üben – und beim Formen der Bewegung deines Pferdes!

Es macht mir selbst tatsächlich immer wahnsinnig viel Freude dabei zuzusehen, wie meine Pferde mit jedem Training ein Stück größer und stolzer werden – und innerlich immer weiter wachsen. 

Es ist einfach faszinierend, wie viel Einfluss wir auf die Persönlichkeit unserer Pferde haben!

Mit dieser Chance sollten wir wohl überlegt umgehen. Und uns jeden Tag freuen, dass uns unsere Pferde diese Möglichkeit geben. Sie sind ein Geschenk!

Ich wünsche dir wundervolle Festtage im Kreise deiner Liebsten!

Alles Liebe,

Deine Kenzie

"So startest Du erste Führübungen in der Freiarbeit..."

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