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Gelassenheitstraining! So wird der nächste Ausflug ins Gelände entspannter

Herbst- und Winterzeit ist Regenschirmzeit und du als Pferdebesitzer kennst es wahrscheinlich am besten: Da plant man einen gemütlichen Ausritt ins Gelände und/oder einen Waldspaziergang und plötzlich sieht dein Pferd viele „Gespenster“ in Form von Regenschirmen und Planen, die sich im Wind bewegen.

Deshalb möchte ich dir heute ein paar Tipps geben, damit dein Pferd in solchen Situationen in Zukunft mehr Mut und Gelassenheit in sich trägt und die gemeinsame Zeit wirklich zur Entspannung wird.

Beschäftigung statt Langeweile

Viele Pferde neigen dazu, regelrecht darauf zu „warten“, dass sie sich erschrecken.

 Wenn Dein Pferd zu dieser Kategorie gehört, lohnt es sich, keine „bummelnden Spaziergänge“ zu machen, bei denen Du stur geradeaus gehst. Vor allem solche Pferde solltest Du während des Spaziergangs beschäftigen.

 Je nach Bodenbeschaffenheit kannst Du auch zu Fuß im Gelände wunderbar an Seitengängen, Schulterherein oder Rückwärtstreten arbeiten.

Die ersten Schritte solltest Du bereits in der Halle / auf dem Platz vorbereitet haben, da es im Gelände ohne Bande natürlich etwas schwieriger ist.

Deiner Fantasie sind hier eigentlich keine Grenzen gesetzt – Du solltest nur darauf achten, dass der Boden für Übungen wie das Kompliment wirklich geeignet ist. Denn spitze Steine oder Äste können Deinem Pferd schnell den Spaß an diesen Lektionen verderben und es kann sich sogar verletzen.

Dein Pferd hat Angst – was tun?

Wenn Dein Pferd wirklich Angst vor Regenschirmen, Planen, Traktoren, Kühen, klappernden Geräuschen oder ähnlichem hat, hilft nur eines: Üben!

Denn egal, wovor Dein Pferd Angst hat: Mit ein bisschen Training kannst Du ihm zeigen, dass es keinen Grund zur Panik gibt und Du alles im Griff hast!

Dazu bleibt Dir nichts anderes übrig, als das „persönliche Monster“ Deines Pferdes immer wieder kontrolliert ins Training einzuladen? Denn nur, wenn Du Dein Pferd immer wieder mit dem Angstauslöser konfrontierst und ihm zeigst, dass nichts passiert, kann es Schritt für Schritt mehr Selbstvertrauen gewinnen.

Man kann sich z.B. mit dem Schreckobjekt auf die Koppel setzen, sich entspannen und das Pferd einfach machen lassen – es kann sich in diesem Fall an den Schirm gewöhnen und daran schnuppern.

Auf der Koppel stehen die Pferde frei und können selbst entscheiden, ob sie auf den Schirm zugehen oder ihn erst einmal aus der Ferne betrachten. Du wirst sehen – die Neugier siegt!

Du wirst schnell merken, in der Gruppe wird Dein Pferd immer mutiger: Denn ein zweites Pferd bietet eigentlich immer Sicherheit. Für dein Pferd und seine Urinstinkte ist es überlebenswichtig, im Schutz der Herde zu sein.

Natürlich darf auch das Lob nicht zu kurz kommen!

Es reicht schon, wenn dein Pferd kurz still steht.  Das Timing macht’s!

Wenn Du es zusätzlich nicht nur mit Deiner Stimme oder Streicheleinheiten, sondern auch mit einem Leckerli belohnst, hat das einen weiteren positiven Effekt: Dein Pferd kaut.

Vereinfacht gesagt, sendet das Kauen dem Gehirn Deines Pferdes den Impuls, dass alles in Ordnung ist.

Du musst Deinem Pferd die Sicherheit geben, dass Du alles unter Kontrolle hast – in jeder Situation. Dein Pferd muss das Gefühl haben, dass Du weißt, was Du tust – und vor allem, dass Du genau weißt, was Du willst.  Das fängt schon damit an, dass Du Dich auch im Gelände nicht von Deinem Pferd anrempeln lassen solltest.

Es muss Deinen Raum respektieren – so wie Du seinen Raum respektierst. Das hat wie immer nichts mit Aggression zu tun! Sondern mit der Konsequenz und Verlässlichkeit, die Dein Pferd von einem guten und sicheren „Leittier“ erwartet.

Dazu gehört natürlich auch, dass Du Deine Körpersprache gezielt einsetzt.

Mit einem gemütlichen „vor Dir hinschlurfen“ hat das nämlich nicht mehr viel zu tun? Achte darauf, dass Du wie in der Freiarbeit aufrecht gehst, die Schultern zurückziehst und Ruhe ausstrahlst.

In schwierigen Situationen, in denen Du Dich nicht ganz wohl fühlst, kann es z.B. helfen, tief durchzuatmen, zu lächeln oder sogar zu singen!

Das entspannt Dich – und damit auch Dein Pferd.

Grundsätzlich gilt wie immer: Du kennst Dein Pferd am besten – und Euer gemeinsamer Weg ist individuell.

Dies ist nur eine mögliche Variante, wie Du das Training Deines schreckhaften Pferdes im Gelände angehen kannst.

Auch in der Pferdeausbildung führen viele Wege nach Rom und vor allem müssen Du und Dein Pferd sich im Training miteinander wohlfühlen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch für die Zukunft noch viele entspannte Spaziergänge und Ausritte!

Eure Kenzie

"So startest Du erste Führübungen in der Freiarbeit..."

DIE ERSTE FÜHRÜBUNG

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