So wird Dein Pferd aufmerksam und bleibt es auch
Kennst du diese Momente, in denen dein Pferd alles interessanter findet als dich?
Und gar nicht wirklich bei der Sache ist?
Beim Reiten sollte dein Pferd nach Möglichkeit bei dir bleiben. Wenn ihr euch trennt, hat das sonst schließlich unangenehme Folgen für dich. ?
Doch auch in der Bodenarbeit und Freiheitsdressur ist es wichtig – und deutlich schöner – wenn dein Pferd gedanklich mit dir am gleichen Strang zieht.
Bestandsanalyse: Warum ist dein Pferd nicht bei der Sache?
Natürlich gibt es je nach Pferd und Situation verschiedene Gründe, warum dir dein Pferd keine Aufmerksamkeit schenkt.
Und bevor du etwas dagegen tun kannst, solltest du wenn möglich versuchen, herauszufinden, warum dein Pferd unaufmerksam ist.
Aufmerksamkeitsspanne: Die Konzentration
Pferde haben – ähnlich wie kleine Kinder in der Schule – von Haus aus eher eine kurze Aufmerksamkeitsspanne.
Daher sind auch die Pausen im Pferdetraining so wichtig, dass dein Pferd das Gelernte wirklich verinnerlichen kann und „Kraft sammelt“ für die nächste Konzentrationsphase.
Ist dein Pferd also beispielsweise noch sehr jung oder bisher kaum trainiert worden, ist die Zeit in der es sich konzentrieren kann, erst einmal relativ kurz.
Hier macht es Sinn, das Training dann auch wirklich entsprechend aufzubauen: Mit kurzen und knappen Einheiten, in denen du ganz klar an bestimmten Übungen arbeitest – und ausgiebigen Pausen zwischendurch.
Du musst dein Pferd nicht direkt zu Beginn eures Trainings direkt eine Stunde lang wie in einer klassischen Reitstunde trainieren – oft sind kürzere Einheiten viel effektiver. Und auch die Konzentrationsfähigkeit will nach und nach trainiert werden. So ist das übrigens auch mit der Frustrationstoleranz.
Mit Frust umgehen lernen…
Sie beschreibt quasi das Maß an Frustration, das ein Lebewesen mehr oder weniger entspannt aushalten kann, ohne aggressiv zu werden oder sich in sich zurück zu ziehen.
Es ist die Fähigkeit, frustrierende Erlebnisse über eine längere Zeit auszuhalten – wie beispielsweise das Gefühl, nicht zu wissen, was der Mensch sich gerade von einem wünscht, still stehen zu bleiben oder gerade kein Leckerli zu bekommen.
Und auch diese Fähigkeit will zu Beginn und vor allem bei jungen Pferden langsam gesteigert werden! Daher empfiehlt es sich das Training stetig aufzubauen – und auch die Anforderungen an dein Pferd nach und nach zu steigern.
Mehr Dynamik im Training
Willst du dein Pferd jedoch dazu bringen, aufmerksamer bei der Sache zu sein, musst du zuerst damit beginnen auch selbst aufmerksam während eures Trainings zu sein.
Nur wenn du wahrnimmst, wann die Aufmerksamkeit deines Pferdes abschweift, kannst du reagieren und sein Interesse wieder wecken.
Bist stattdessen auch du ständig von irgendetwas abgelenkt oder unterhältst du dich sogar nebenbei und bist nur mit einem Auge bei deinem Pferd ist es eigentlich völlig verständlich, dass es auch nicht völlig bei dir ist.
Darüber hinaus muss das Training natürlich auch so einfach spannend und abwechslungsreich für dein Pferd sein.
Einige Pferde schätzen Routine und Abläufe, die sich immer und immer wiederholen, doch viele Pferde langweilen sich bei den immer gleichen Abläufen und Lektionen. Wenn dein Pferd also dazu neigt, unaufmerksam zu werden, überrasche es mit einer neuen Lektion oder etwas anderem, was es so gerade nicht erwartet.
Auch du selbst solltest deine eigene Energie „nach oben fahren“, wenn du ein dynamischeres Pferd möchtest.
Es stimmt, dass dein Pferd dein Spiegel ist, daher wirst dein Pferd nie voller Kraft und Motivation neben dir her springen, wenn du antriebslos mit hängenden Schultern über den Reitplatz schlurfst.
Während der Arbeit am Boden lasse ich meine Pferde beispielsweise manchmal um mich herum kreiseln und renne dann unvermittelt in eine Richtung los – das führt zu einem regelrechten Energieausbruch bei meinen Pferden!
Achte jedoch darauf, dass dein Pferd dabei nicht distanzlos wird und du genügend Abstand zu seinen Hufen hast, denn diese Power muss auch irgendwie gezähmt werden ?
In diesem Video erkläre ich dir, wie du dein Pferd noch aufmerksamer bekommst und was du noch alles beachten kannst.
Denk trotzdem immer daran, dass sich Dynamik und Ruhe im Training die Waage halten sollen und wir zu Beginn nicht unbedingt mehr Action wollen, sondern vielmehr ein konzentrierteres Pferd.
Mit einer klaren Körpersprache und einen abwechslungsreichen Trainingsaufbau, bei dem du auf die Signale deines Pferdes achtest, bist du hier auf jeden Fall schon auf einem guten Weg!
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren und dem Spielen mit deiner Körperenergie! Alleine sich dessen bewusst zu werden, wird einen riesigen Unterschied machen!
Alles Liebe
Deine Kenzie