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Wie kannst Du den Schweif deines Pferdes ohne Zopfgummi einflechten

Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass meine Pferde manchmal schick geflochtene Mähne und Schweif haben.

Was könnte einen schön bemuskelten Pferdehals auch besser zur Geltung bringen?

Doch beim Einflechten geht es nicht nur darum, dass dein Pferd mit „Zöpfen“ aufgeräumter und „schicker“ aussieht. Vor allem ein eingeflochtener Schweif dient der Sicherheit und des besseren Trainings.

Heute möchte ich dir deshalb in einem Video zeigen, wie ich den Schweif meiner Pferde einflechte und dir erklären, warum und wozu ein eingeflochtener Schweif gut ist ?

Warum ich einflechte

Der wichtigste Punkt, aus dem ein Schweif eingeflochten werden sollte ist natürlich in erster Linie die Sicherheit des Pferdes!

Bei Übungen bei denen sich das Pferd auf die Hinterhand setzen muss und eine stärkere Hankenbeugung vielleicht auch noch nicht so sehr gewohnt ist, passiert es nämlich recht schnell, dass das Pferd sich selbst auf den Schweif tritt und dabei ganze Strähnen ausreißt.

Das möchten wir natürlich vermeiden – einerseits weil das fürs Pferd schnell schmerzhaft sein kann, andererseits weil ein voller Schweif zur Fliegenabwehr besser nützt und schöner aussieht?

Solche Übungen sind z.B. die Piaffe, die Passage oder die Bergziege.

Auch für schnelle Wendungen kann es Sinn machen, wenn der Schweif außerhalb der Reichweite der Hinterhufe sicher verstaut ist. 

Bei all diesen Übungen ist es außerdem wichtig, dass ich die Hinterbeine des Pferdes problemlos und ganz gezielt touchieren kann, um dem Pferd einen Impuls für die gewünscht Bewegung zu geben.

Der Schweif stört dabei sehr und macht es mir sehr schwierig, vor allem das von mir weiter entfernte äußere Hinterbein mit meiner Gerte berühren zu können. 

So flechtest du den Schweif ein

In diesem kleinen Video zeige ich dir heute wie ich den Schweif einflechte.

 

Ich erkläre dir aber auch hier noch einmal Schritt für Schritt wie das Einflechten ohne Zopfgummi funktioniert:

  1. Als erstes teile ich eine kleinere Strähne nach hinten ab, die ich später zum Festbinden brauche.
  2. Den restlichen Schweif unterteile ich wie beim normalen Flechten in 3 gleich große Strähnen.
  3. Dann fange ich direkt unterhalb der Schweifrübe an, ganz normal ca. die Hälfte des Schweifs zu flechten.
  4. Den geflochtenen Teil schlage ich dann nach oben Richtung Kruppe um (es sollte eine gute Handbreit Platz bis zum Schweifansatz sein) und schlinge einen Strang der Strähne rechts und den anderen links um die Schweifrübe herum.
  5. Dort wo sich beide Strähnen treffen (bei mir hinten leicht seitlich auf der linken Seite) verschlinge ich die beiden Strähnen zu einem lockeren Knoten.
  6. Die jeweiligen Strähnen ziehe ich dann wieder nach vorne in meine Richtung und ziehe den Knoten auf der Rückseite der Schweifrübe damit fest.
  7. Die beiden Strähnen lege ich nun auf der Vorderseite zusammen und verdrehe sie miteinander in eine Richtung. Mir fällt es leichter im Uhrzeigersinn zu drehen.
  8. Mit diesem Schwung lasse ich daraus eine Art „Kreis“ entstehen, den ich als Schlinge mehrfach im Uhrzeigersinn um sich selbst eindrehe.
  9. Die Hälfte der kleineren Strähne, die ich zu Beginn übrig gelassen habe nehme ich nun und und drehe das untere Ende zusammen mit dem Rest meines Knotens ein.
  10. Es entsteht eine Art Schlaufe, die ich nun so oft um den Knoten wickeln kann, bis er fest sitzt und nicht mehr von alleine aufgeht.
  11. Nun nehme ich die andere Hälfte der übrigen kleinen Strähne, drehe das untere Ende wieder am Knoten fest und wickele die Schlaufe jetzt in die andere Richtung um den Knoten herum. Diese Wickelungen dürfen sehr stramm sein, damit der so eingeflochtene Schweif wirklich hält und nicht während der Übung aufgeht.

Verzweifle nicht, wenn der so eingeflochtene Schweif irgendwann doch von alleine aufgeht.

Ich habe bereits jahrelang Übung darin, den Schweif auf diese Art und Weise einzuflechten.

Probiere es dann einfach nochmal – der Aufwand lohnt sich.

Und du brauchst so auch nie mehr einen Zopfgummi, den du im Zweifelsfall verlieren oder nicht dabei haben kannst ? 

Auf spanischen Ferias sieht man übrigens kaum Pferde, deren Mähnen nicht eingeflochten sind. Das hat bei uns in Spanien einfach Tradition und unterstreicht den festlichen Charakter.

Außerdem betont eine klassisch eingeflochtene Mähne entlang des Mähnenkamms die Oberlinie besonders gut!

Das Pferd darf seinen Hals so eingeflochten allerdings nicht mehr weit nach unten strecken, sonst zieht sich der Zopf entlang der Halslinie auf und sieht bei erneut hoch getragenem Kopf und versammelter Hals-Oberlinie nicht mehr schön aus.

Es empfiehlt sich also das Pferd nach dem Einflechten nicht mehr vom Boden fressen zu lassen und es ggf. recht kurz anzubinden, wenn du nicht direkt aufsteigen und losreiten kannst oder willst.

Vielleicht warst du ja auch schon mal auf einer Feria?

Wenn nicht, kann ich dir dieses Spektakel nur empfehlen – man muss es einfach mal gesehen haben!

Für meine Pferde sind solche Festlichkeiten außerdem ein perfektes Training um sich ganz ungezwungen und ohne festes Showprogramm an etwas mehr Trubel, viele andere Pferde und Menschen zu gewöhnen.

Und Spaß macht eine Feria vor allem mit guten Freunden sowieso ?

In Sachen flechten gilt nur eines: Übung macht den Meister!

Ich habe schon so oft eingeflochten, dass ich das zählen längst aufgegeben habe. Wenn du also zum ersten Mal dein Pferd einflechtest, lass dich nicht aus der Ruhe bringen: Deine Flechtkunst wird sicher von Mal zu Mal besser!

In diesem Sinne ganz viel Spaß beim Üben!

Alles Liebe,

Deine Kenzie

"So startest Du erste Führübungen in der Freiarbeit..."

DIE ERSTE FÜHRÜBUNG

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